Es kann sich nur das verändern, was gehört wird.
Focusing ist eine Methode, sich mit Achtsamkeit und Wertschätzung dem inneren, körperlichen Erleben zuzuwenden und dessen Bedeutungsreichtum zu öffnen. Es ist simpel, natürlich und gleichzeitig revolutionär. Oft nicht in Worte zu fassen, sehr subtil und rational vermeintlich paradox, schafft es Focusing, die innere Erkenntnis wiederzufinden, Blockaden zu überwinden und die Heilung alter Muster einzuleiten, sodass der für jeden Menschen individuelle Weg zu neuen Möglichkeiten sichtbar wird. Mit einer Haltung von Neugier, Offenheit und Mitgefühl dem eigenen inneren Erleben gegenüber, können sich überwältigende Gefühle langsam auflösen und zu konstruktiven Botschaften werden. So kann mit Geduld und Unterstützung durch Focusing ein achtsamer Umgang mit sich und den eigenen Anteilen erlernt werden.
Dieser Zugang zu sich selbst entstand auf der Grundlage der humanistischen Personzentrierten Psychotherapie. Focusing wurde in den späten 1950er Jahren von E. Gendlin (University of Chicago) mit der Forschungsfrage „Warum wirkt Psychotherapie für manche Klienten gut und für andere weniger?“, entdeckt. Erfolgreiche Psychotherapieklienten nutzten ganz intuitiv Focusing: Statt rein über Vergangenes zu erzählen oder sich über Zukunftsängste zu sorgen, waren sie in der Lage innezuhalten, nach innen zu spüren und im aktuellen Moment des Geschehens die körperlich-ganzheitlichen Reaktionen auf ihre Problemsituation zu erleben. Gendlin nennt dies den „felt sense“ – die ganzheitlich gefühlte Bedeutung eines Sachverhaltes.